Siebenbürgische Geschichte im Überblick:  1918-2012 n. Chr.

Regierzeit

Herrscher

Jahr

Ereignisse

1918-1927

König Ferdinand
( aus dem Haus
Hohenzollern-
Siegmaringen;
ab 1914 König
von Rumänien )

1919
 
 
 
 
 
1921
 
 
 
1922
 
 
 
 
1923
 
 
1924
 
 

- Anschlußerklärung  der  Siebenbürger  Sach-
   sen in Mediasch  (aufgrund des internationa-
   len Minderheitenschutzes).
- Rumänischer  "Theiß"-Feldzug gegen die un-
   garische Volksrepublik.
- Vierter Sachsentag in Schäßburg.
- Gründung des  Verbandes der Deutschen in
   Großrumänien.
- Bodenreformgesetz  mit  weitreichenden Fol-
   gen.
- Enteignung  der  Sieben-Richter-Waldungen.
- Enteignung  größeren   privaten  und   kirchli-
   chen  Besitzes  der  Siebenbürger  Sachsen.
- Krönung  Ferdinands I. in Karlsburg zum Kö-
   nig Großrumäniens (15. Oktober).
- Am  28. März  wird eine neue  Verfassung  für
   Rumänien  verabschiedet  (gegen  die  Stim-
   men  u.a.  der  sächsischen  Parlamentarier).
- Ein  neues   Volksschulgesetz   schränkt   die
   Selbständigkeit von Minderheitenschulen ein.
 

1927-1930

König Michael
( Regentschaft;
sein Vater Karl
verzichtet   zu-
nächst auf den
Thron )


 
 
 
 
 
 

 
 

1930-1940

König Karl II.
( verzichtet am
6.09.1940 auf
den Thron )

1933
 
1937
 
1938
 
 
 
1940
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

- Fünfter und letzter  Sachsentag  in Hermann-
   stadt.
- Auflösung der  Stiftung  Sächsische Nations-
   universität.
- Proklamation einer  "Königsdiktatur"; der Be-
   lagerungszustand wird erklärt,  alle Parteien
   werden aufgelöst.
- Die  "Eiserne Garde"  wird mit  Härte verfolgt.
- In Kronstadt wird im Einvernehmen mit deut-
   schen  Reichsstellen  eine  neue,  gleichge-
   schaltete  Volksgruppenführung  eingesetzt.
- Sog. "1000-Mann-Aktion"; zwischen 1000 und
   1500  jugendliche Volksdeutsche  werden in
   einer Freiwilligenaktion,  getarnt  als landwirt-
   schaftliche Arbeitskräfte nach Wien gebracht
   und SS- und  Wehrmachtseinheiten zugeteilt.
- Durch den  Zweiten  Wiener  Schiedsspruch
   fällt Nordsiebenbürgen an Ungarn
  (ca. 33.000 Siebenbürger Sachsen leben zu
   jener Zeit in diesem Landesteil).
- Karl II. dankt ab; am 6. November übernimmt
   Marschall Antonescu als  sog.  "Conducător"
   die Führung Rumäniens.
- In Rumänien werden deutsche Truppen sta-
   tioniert.
 

1940-1947

König Michael
( verzichtet am
30.12.1947;
Ausrufung der
Volksrepublik )

1940
 
1941
 
 
 
1942
 
 
 
 
1943
 
 
1944
 
 
 
 
 
 
 
 
 
1945
 
 
 
 
 
 
 

- König  Mihael  I.  besteigt  den  rumänischen
   Thron.
- Es kommt zu  einer  Militärdiktatur  unter Mar-
   schall Antonescu.
- Rumänien  tritt an der  Seite des  Deutschen
   Reiches in den Zweiten Weltkrieg ein.
- Deutsch-ungarisches Abkommen  regelt die
   Einreihung  Volksdeutscher  in die deutsche
   Wehrmacht (Waffen-SS).
- Deutsch-rumänische Truppenverbände wer-
   den bei Stalingrad aufgerieben.
- Deutsch-rumänisches  Abkommen über  die
   Einreihung  Volksdeutscher  in die deutsche
   Wehrmacht (13. Mai).
- Michael I.  stürtzt  durch  einen  Staatsstreich
   seiner Generäle Marschall Antonescu.
- Frontwechsel   Rumäniens  am  23.  August.
- Einmarsch sowjetischer  Truppen in Sieben-
   bürgen (25. Oktober).
- Aus  Nordsiebenbürgen  werden  ca. 48.000
   "Volksdeutsche"   in  den  Westen  evakuiert.
- Die  der  Deutschen  Volksgruppe  in  Rumä-
  nien verliehenen Vorrechte werden durch ein
  Dekret vom 8. Oktober aufgehoben.
- 40.000  Sachsen  / Sächsinnen  werden  zur
   Zwangsarbeit in die  Sowjetunion deportiert.
- Volksfrontregierung unter Petru Groza.
- Nordsiebenbürgen  wird  an  Rumänien  zu-
   rückgegeben.
- Beginn der Enteignung sächsischen Grund-
   besitzes.
 

1947-1952

Prof. Dr. med.
Constantin  I.
Parhon
( Präsident der
Volksrepublik )

1948
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
1949
 
 
1950
 
 
 
 
 
 
1952
 
 

- Rumänien erhält am  13. April eine  neue Ver-
   fassung nach sowjetischem Muster.
- Die "Rumänische Arbeiterpartei"  (RAP) über-
   nimmt die politische Führung des Landes.
- Verstaatlichung von Industrie, Gewerbe, Han-
   del  und des größeren Hausbesitzes per De-
   kret vom 11. Juni  (diese Maßnahmen treffen
   alle Bewohner des Landes).
- Die  griechisch-katholische  Kirche  (Unierte)
   wird verboten.
- Alle  privaten  oder  konfessionellen  Schulen
   werden Staatsschulen.
- Zwangskollektivierung in der  Landwirtschaft.
- Neue Kirchenordnung der Evang. Kirche A.B.
   in der Volksrepublik Rumänien.
- Per Dekret erfolgt die Verstaatlichung der Im-
   mobilien im ganzen Land.
- Deutschen Volkszugehörigen wird das Wahl-
   recht zuerkannt.
- Neue Verwaltungseinteilung in Regionen und
   Rayone; auch eine autonome ungarische Re-
   gion wird eingerichtet.
- Zweite Verfassung  für die  Volksrepublik  Ru-
   mänien.
 

1952-1958

Dr. jur. Petru
Groza
( Präsident der
Volksrepublik )

1955
1956
 
 
1958
 
 

- Rumänien  tritt  dem  "Warschauer Pakt"  bei.
- Rückgabe von  Häusern und  Höfen  an deut-
   sche  Volkszugehörige  (ohne den  enteigne-
   ten Grundbesitz).
- Die letzten  sowjetischen Truppen verlassen
   Rumänien.
 

1958-1961

Ion Gheorghe
( Johann Georg )
Maurer
( Präsident der
Volksrepublik )


 
 
 
 
 


 
 

1961-1965

Gheorghe Gheor-
ghiu-Dej
( Präsident der
Volksrepublik )

1962
 
1963
 
1964
 
 
 

- Offizieller  Abschluß der  Kollektivierung in Ru-
   mänien.
- Der  sowjetische  Staatschef  Chruschtschow
   versucht vergeblich Gheorghiu-Dej zu stürzen.
- Sog.   "Aprildeklaration"  des  Zentralkomitees
   der  RAP;  Rumänien proklamiert  darin einen
   neutralen  Kurs  innerhalb   des  kommunisti-
   schen Lagers.
- Russisch wird als Pflichtfach an Schulen und
   Universitäten abgeschafft.
 

1965-1967

Chivu Stoica
( Präsident der
Sozialistischen
Republik )

1965
 
 
 
 

- Nicolae Ceauşescu  wird zum  1. Sekretär  der
   Kommunistischen Partei Rumäniens gewählt.
- Ausrufung  der   Sozialistischen  Republik  Ru-
   mänien.
 

1967-1989

Nicolae Ceauşescu
( Präsident der
Sozialistischen
Republik )

1967
 
 
 
 
 
 
 
1968
 
1971
 
 
 
1973
 
 
1978
 
 
 
 
1981
 
 
 
ab 1981
 
 
 
1989
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

- Rumänien und die  Bundesrepublik  Deutsch-
   land nehmen diplomatische Beziehungen auf.
- Neue  Verwaltungsgliederung   in  Großkreise
   und Großgemeinden.
- Aufhebung  der  autonomen ungarischen  Re-
   gion (8. Dezember).
- Gründung  des  Rates  der  Werktätigen  deut-
   scher Nationalität.
- Aussprache Ceauşescus mit rumänien-deut-
   schen Intelektuellen am 3. Juli.
- Der deutsche Bundespräsident  Dr.  G. Heine-
   mann besucht Rumänien und zusammen mit
   Staatschef  Ceauşescu  die  Schwarze Kirche
   in Kronstadt.
- Ceauşescu   empfängt  die   Vorsitzenden  der
   Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen
   in Deutschland.
- Der  deutsche   Bundeskanzler   Schmidt   und
   Präsident Ceauşescu vereinbaren, dass jähr-
   lich  ca. 11.000  Deutsche aus  Rumänien  im
   Rahmen der Familienzusammenführung aus-
   siedeln dürfen.
- Der  deutsche  Bundespräsident  K. Carstens
   besucht  Rumänien  und  trifft  sich  auch  mit
   Albert Klein,  dem  Bischof  der  Evang. Kirche
   A.B.,  in Hermannstadt.
- Verschlechterung  der  wirtschaftlichen  Lage;
   eine anhaltende Wirtschaftskrise, verursacht
   durch Mißwirtschaft und drastische Sparmaß-
   nahmen, führt  zu  erheblichen  Versorgungs-
   schwierigkeiten in der Bevölkerung.
- Am 16. Dezember findet in Temeschwar eine
   Massendemonstration statt. Der evang.-refor-
   mierte  Pfarrer  László Tökes  hatte sich  regi-
   mekritisch geäußert und drohte verhaftet und
   deportiert zu werden.
- Sturz  des  Diktators   Ceauşescu  und  Ende
   des kommunistischen Regimes.
- Gründung des  Demokratischen  Forums der
   Deutschen  aus  Hermannstadt  (am  27. De-
   zember); einen Tag später entsteht in Schäß-
   burg  das  Demokratische Forum  der Rumä-
   niendeutschen.
- Ion Iliescu wird zum Präsidenten Rumäniens
   gewählt.
 

1990-1996

Ion Iliescu
( Staatspräsident
von  Rumänien )

1990
 
 
 
 
 
 
 
 
 
1991
 
1992
1993
 
 
 

- Der  deutsche  Außenminister  Hans-Dietrich
   Genscher besucht als einer  der  ersten aus-
   ländischen Diplomaten  Rumänien nach der
   politischen Wende (er stattet auch Hermann-
   stadt einen Kurzbesuch ab).
- Mehr als 111.000 Deutsche wandern aus Ru-
   mänien aus.
- In Birthälm findet im September der erste Hei-
   mattag der  Siebenbürger Sachsen  in Rumä-
   nien statt.
- Im Dezember  verabschiedet  das  Parlament
   eine rechtsstaatliche Verfassung.
- Wiederwahl  Iliescus  zum Staatspräsidenten.
- Der Kirchenburg in  Birthälm  wird  der  Status
  "Kulturerbe der Menschheit" von der UNESCO
   zugesprochen.
 

1996-2000

Emil Constantinescu
( Staatspräsident
von  Rumänien )

1996
 
1999
 
 

- Im November finden Parlamentswahlen in Ru-
   mänien statt.
- Der britische Kronprinz  Charles besucht  Her-
   mannstadt.
 

2000-2004

Ion Iliescu
( Staatspräsident
von  Rumänien )

2000
 
 
 
 
 
 
2002
 
 
 
2004
 
 
 

- Mit   Klaus  Johannis   wird  in   Hermannstadt
   nach mehr als 60 Jahren wieder ein deutsch-
   stämmigen Bürgermeister gewählt.
- Bildung einer Minderheitsregierung  unter Pre-
   mierminister  Nastase mit  Unterstützung des
   Ungarnverbandes  und der meisten  Abgeord-
   neten der kleinen Minderheiten.
- Der deutsche  Bundespräsident J. Rau stattet
   Rumänien einen "Nachbarschaftsbesuch" ab
   (19.-20. März)  und  besucht  bei dieser  Gele-
   genheit auch Hermannstadt.
- Großherzog  Henri von Luxemburg  und seine
   Ehegattin Maria-Teresa eröffnen in Hermann-
   stadt das 'Luxemburg-Haus' (30. März).
 

2004-

Traian Basescu
( Staatspräsident
von  Rumänien )

2007
 
 
 
 
 
2010
 
 

- Hermannstadt  ist  zusammen mit  Luxemburg
   Europäische Kulturhauptstadt 2007.
- Vom 4. - 9. September findet  in Hermannstadt
   unter dem Motto "Das Licht Christi scheint auf
   alle" die Dritte Europäische Ökumenische Ver-
   sammlung statt.
 - Am  12. Dezember wird  Reinhart Guib in das
   Amt des  Bischofs der  Evang. Kirche  A.B. in
   Rumänien eingeführt.